01.09.2010

Pferdemist in der Biogasanlage heizt Orchideengärtnerei


BGA Bioenergie Kolbermoor: Sicht auf Endlager, links Gartencenter

Im Bioenergiepark Kolbermoor wurde im Mai dieses Jahres eine ungewöhnliche Hochleistungsbiogasanlage in Betrieb genommen. Das besondere dabei ist der große Anteil an Pferdemist (70% Strohanteil), der hier eingesetzt wird. Haupteinsatzstoffe sind sehr faserhaltige Materialien wie Pferdemist, Landschaftspflegematerial, Gras von KULAP-Wiesen mit spätem Schnittzeitpunkt und Gras – alles Biomasse, die bisher energetisch nicht oder kaum genutzt werden konnte, weil die Biogas-Technik nicht vorhanden war.

Die Biogasanlage liegt zwischen einem Gartencenter und einer Orchideen-Gärtnerei ca. 400 m vom Ortsrand entfernt. Der Standort wurde von den Investoren aufgrund der optimalen Lage und des am Standort benötigten Wärmebedarfs ausgewählt. Die Projektentwicklung war von Anfang an ausgerichtet auf die Verwendung von faserhaltigen Inputstoffen und eine möglichst optimierte Wärmenutzung und Wärmeabgabe an die benachbarten Betriebe – einem Gartencenter und einer Orchideenzucht. Die bei der Stromproduktion im BHKW anfallende Wärme wird in einem optimierten Wärmekonzept zu 100 % genutzt.

Mit dem zweistufigen Biogasverfahren können diese Stoffe optimal vergoren und energetisch genutzt werden. Nach der Vergärung, Separation und Trocknung werden das Stroh aus dem Pferdemist und die Fasern aus dem Gras in einem Biomassekessel thermisch genutzt. Durch den Aufschluss in der Hydrolyse und Versauerung sind die Mineralien aus dem Zelluloseverband in die Flüssigphase übergegangen. Es gibt kaum Schlackenbildung. Stroh ist somit ein problemloser Brennstoff. 100 % der Wärme der BHKWs wird genutzt – zur Beheizung des Gartencenters und der Gewächshäuser.

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