02.11.2010

Neue Standards von FM Approvals und TÜV Rheinland für den Einsatz von Solaranlagen auf Gebäudedächern

TÜV Rheinland und FM Approvals haben gemeinsam neue Sicherheitsstandards für flexible und starre Photovoltaik-Module entwickelt. Die neuen Standards sind für FM Approval künftig die Zulassungsgrundlage für den Einsatz von Solarsystemen auf Gebäudedächern: Hersteller von Photovoltaiksystemen können mit der neutralen Prüfung und Zertifizierung durch TÜV Rheinland somit in Zukunft eine Zulassung für den Einsatz ihrer Produkte im Rahmen einer von FM Approvals zugelassenen Dachkonstruktion erhalten.
FM Approvals ist Teil der FM Global Group als weltweit führender Versicherungsgesellschaft von gewerblichen Immobilien und bietet international Zertifizierungs- sowie Prüfservices zur Schadenverhütung für Industrie- und Handelsprodukte. Die Einhaltung der neuen Standards ist wesentliche Voraussetzung dafür, dass Gebäude mit Photovoltaikanlagen künftig versicherungstechnisch begutachtet werden können. Der FM Approval Standard 4476 für flexible Photovoltaik-Module und der Standard 4478 für starre Photovoltaik-Module werden bis Ende 2010 veröffentlicht.
„Die Installation von Solaranlagen auf Dächern ist komplex. Wir wollen mit der neuen Partnerschaft und den Standards von vornherein Risiken minimieren und potenzielle Sachschäden vermeiden", so Stephan Schmitt, verantwortlicher Bereichsvorstand von TÜV Rheinland für Nordamerika.
Nach der Vereinbarung wird FM Approvals in seinem Natural Hazards Laboratory im US-amerikanischen West Glocester (Rhode Island) die Zuverlässigkeit von Photovoltaik-Modulen, die Teil einer großflächigen Dachkonstruktion sind, bei Feuer und Naturgefahren testen. TÜV Rheinland führt darüber hinaus die für die Einhaltung der neuen Standards erforderlichen Zertifizierungsprüfungen im Bereich elektrische Sicherheit und Leistungsfähigkeit durch.
Beide neuen Standards von FM Approvals für Photovoltaiksysteme umfassen folgende Anforderungen:
• Brandgefährdung durch Einwirkung von außen auf die Dachfläche: Brennbarkeitsprüfung gemäß ASTM E108 sowie Test des Solarmoduls bei einem simuliertem Feuer durch Windeinwirkung.
• Windbeständigkeit: unterschiedliche Prüfkriterien für flexible Module, direkt an die Dachmembran angebrachte oder starre Module, die ein separates Montagesystem erfordern.
• Hagelbeständigkeit mit zwei Testmethoden: Beständigkeitsprüfung bei starkem Hagel (Klasse SH) oder bei mittlerem Hagel (Klasse MH).
• Elektrische Sicherheit: Sowohl flexible als auch starre Module müssen die Anforderungen zur elektrischen Sicherheit gemäß IEC/EN 61730 oder ANSI/UL 1703 erfüllen.
• Elektrische Leistung: Flexible oder Dünnschichtmodule müssen die Leistungsanforderungen von IEC/EN 61646 und starre (kristalline Silizium-)Module von IEC/EN 61215 erfüllen.
Hinzu kommt für starre Module die Prüfung der seismischen Beständigkeit.
„Um die Anforderungen von Herstellern und Endanwendern auf bestmögliche Weise erfüllen zu können, lag es nach unserer Ansicht im Interesse unserer Kunden, die Unterstützung des weltweit führenden Unternehmens für Photovoltaikprüfungen einzuholen", erläutert Paris Stavrianidis, General Manager von FM Approvals. „TÜV Rheinland betreibt das größte globale Netzwerk von Solarprüflaboren. Zudem besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit den Laboren von FM Approvals. Das macht TÜV Rheinland zum idealen Partner für uns."
Alle von FM zugelassenen Solarmodule werden im Online-Tool für Dachlösungen von FM Approvals unter www.roofnav.com im Internet aufgeführt. Damit erhalten Versicherer, aber auch Investoren und Anlagenbetreiber eindeutige Orientierung im Markt. Die weltweit anerkannte Zertifizierung von FM Approvals gewährleistet für Kunden, dass ein Produkt oder ein Service unabhängig geprüft wurde und US-amerikanischen sowie internationalen Standards entspricht.
Quelle: Tüv Rheinland

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen